Unterrichtsziel: Nächstenliebe.
Seit Bruder Wendelin 1992 den Franziskustreff eröffnete, bringt sein Herzensprojekt – obdachlosen Menschen zu helfen – viele zusammen. Einer der ersten Stunde ist Heinz-Theo Krönker. Seit dreißig Jahren backt er mit seinen Klassen Kuchen für das Adventscafé der Gäste des Franziskustreffs.
Der Lehrer an der Heinrich-Kleist-Schule ist dem Kirchort Liebfrauen lang verbunden. Er ist berührt von den Menschen, die im Franziskustreff Hilfe finden, und möchte selbst die Not lindern. Als Pädagoge und Religionslehrer liegt es ihm besonders am Herzen, junge Menschen zu sensibilisieren und zu inspirieren, Nächstenliebe zu leben. Hinzusehen und sich für jene einzusetzen, denen es gerade nicht so gut geht.
„Sie sind die Entscheiderinnen und Entscheider von morgen. Unsere Gesellschaft braucht Menschen, die ohne Vorurteile und mit Mitgefühl helfen. Dafür müssen sie davon erfahren, wie es zu Notlagen kommt. Und dass es jeden treffen kann.“ Das auch in seinem Unterricht zu vermitteln, ist Herrn Krönker wichtig.
Kinder und Jugendliche sind von Natur aus empathisch
Wenn sie Menschen in Not sehen wird auch Herrn Krönkers Schülerinnen und Schülern bewusst: Diese Menschen haben keine Wohnung. Leben auf der Straße. Oder deren Geld reicht gerade so, dass sie ihre kleine Wohnung halten können.
Jahr um Jahr erlebt der Religionslehrer wie zum Mitgefühl direkt auch Hilfsbereitschaft hinzukommt. Dann sprechen Sie über die Möglichkeiten, wie verschiedene Einrichtungen obdachlosen Menschen helfen und was jeder selbst tun kann.
Dann erzählt Herr Krönker seinen Klassen auch vom Franziskustreff. Wo bedürftige Menschen frühstücken können, gut und reichhaltig. An allen Werktagen und natürlich auch an den christlichen Feiertagen. Ihre oft harten Tage beginnen sie dort, mit einer ersten Mahlzeit. Heißer Kaffee inklusive. Und alles würdig und persönlich am Platz serviert. Das ist so, seit der Kapuzinerbruder Wendelin († 2010) dafür sorgte.
Heinz-Theo Krönker lernte den Gründer noch kennen. Und seine Schülerinnen und Schüler sollten nicht nur theoretisch erfahren, was Nächstenliebe ist. Sondern ganz praktisch erleben, was sie bewirken kann. Für die, die sie mit am dringendsten gebrauchen können. Und für das Gefühl in sich selbst: „Mein Tun macht einen Unterschied“.
Gerade die Adventszeit weckt bei vielen Gästen Erinnerungen an das verlorene Zuhause. Im Adventstrubel sind sie nur Zuschauer: für gebrannte Mandeln oder Cafébesuch fehlt das Geld. Gerade deswegen war der Plan für Heinz-Theo Krönker bald gefasst: Die Gäste des Franziskustreffs in ihr eigenes Adventscafé einzuladen.
Nächstenliebe? Frisch gebacken!
Seitdem begeistert Herr Krönker Jahr für Jahr seine Klassen für die Idee, gemeinsam Kuchen zu backen. Die leckeren Ergebnisse einzupacken. Und persönlich per S-Bahn nach Frankfurt zu bringen, direkt zu den Gästen des Franziskustreffs. Damit bei der kleinen Weihnachtsfeier die Augen einmal wieder vor Freude glänzen.
Die Aktion hinterlässt bei allen, die einmal dabei waren, große Spuren. Glück. Freude darüber, nicht nur zugeschaut, sondern persönlich geholfen zu haben. Berührungsängste zum Menschen am Rande der Mehrheitsgesellschaft abgebaut zu haben. Und stattdessen berührt gewesen zu sein. Dass es am Ende dreißig Jahre und genauso viele Schuljahrgänge sein würden, die direkt in Kontakt mit obdachlosen und armen Menschen treten: Das konnte Heinz-Theo Krönker damals nicht ahnen.
Und auch wenn Heinz-Theo Krönker nun in den wohlverdienten Ruhestand geht: Die Verbindung bleibt, dann serviert er als ehrenamtlich Helfender den Gästen ihr Frühstück direkt am Platz. Sein Beispiel steht für so viele treue Wohltäterinnen und Wohltäter. Es zeigt, wie die Kraft und die Idee dieses einzelnen Menschen, zusammen mit Energie und Einsatzfreude, andere inspirieren und mitreißen kann. Und die Welt ein wenig besser macht.
Mit seinem Engagement hat er auch seine Lehrerkollegen inspiriert. Sie werden die Kuchenbackaktion auch nach seiner Pensionierung weiterführen. So lebt die Idee weiter und inspiriert immer mehr Menschen, Gutes zu tun. Denn es ist so wichtig und richtig, dass alle im Leben von der Torte etwas abbekommen: auch obdachlose und arme Menschen.
Jetzt den Film anschauen zum 30. Jubiläum der Kuchenaktion.
Lieber Herr Krönker,
für 30 Jahre gebackene Nächstenliebe für obdachlose und arme Mitmenschen danken wir Ihnen und den Schülerinnen und Schülern von ganzem Herzen.
Außerdem ein großes Dankeschön an die Spanische Gemeinde.
Auch schon seit vielen Jahren führen sie das Adventscafé im Franziskustreff durch.
Danke für die liebevolle Dekoration, das musikalische Programm und die warmherzige Bewirtung für obdachlose und arme Menschen im Franziskustreff.
Die Gäste und das ganze Team
des Franziskustreffs