Er glaubte nicht allein an das Gute: Kapuziner-Bruder Wendelin hat mit anderen aktiv etwas dafür getan. Er gründete vor mehr als 30 Jahren mit bescheidenen Mitteln den Franziskustreff. Schon damals galt es, die größte Not obdachloser und armer Menschen zu lindern – und ihnen dabei auf Augenhöhe und gastfreundlich zu begegnen. Sein beherztes Motto dafür: „Wenn Gott uns die Armen schickt, dann sorgt er auch für sie.“
Hilfe ist wichtiger denn je
Drei Jahrzehnte später ist diese tatkräftige Hoffnung nicht nur lebendige Tradition. Sie ist notwendiger denn je. 2024 hat die Unruheherde der Welt aus dem Vorjahr geerbt. Kriege und Konflikte in der Welt. Wirtschaftliche Schwierigkeiten und soziale Schieflagen bei uns vor der Haustür. Obdachlose und arme Menschen spüren die Auswirkungen besonders. Wendelins Wunsch, seine „Freunde von der Straße“ mögen essen und sich ausruhen können: Er bleibt Auftrag der Franziskustreff-Stiftung. Sie verstetigt seit Bruder Wendelins Tod 2010 sein Werk. Diesen einladenden Gastraum. Für täglich bis zu 180 obdachlose Menschen, arm – mitten im reichen Frankfurt.
Die Stiftung führt den Franziskustreff rechtssicher fort. Und baut ihn aus: heute wie damals ohne Staats- und Kirchengeld. Allein Spenden aus der Bürgergesellschaft sorgen für die herzliche, persönliche Hilfe, von Mensch zu Mensch.
Starke neue Zweige
Wenn die Gäste frühstücken oder freiwillig die Sozialberatung nutzen, vertrauen sie den Mitarbeitenden an, wo sie Hilfe brauchen. Die Franziskustreff-Stiftung hat darauf reagiert. Neue Zweige der Hilfe zum Wachsen gebracht. Wohnungen sollen auch für obdachlose Menschen kein Traum bleiben. Deswegen kümmert sich die MainWeg gGmbH darum, Wohnraum zu beschaffen. Seit diesem Jahr ebenfalls am Start: die KLARA Krankenstation. Fürs Ausheilen, bevor nach dem Krankenhausaufenthalt wieder die Straße droht. Und die FRANZISKA Werkstatt. Darin soll in geschützter Umgebung ein neuer Alltag möglich werden: Die Gäste sollen freiwillig wieder oder erstmals behutsam in sozialversicherte Erwerbsarbeit einsteigen können.
Anfänge stiften Hoffnung – und ist sie noch so bescheiden. Das gilt auch für den Beginn eines neuen Jahres. Und wenn sehr viele Herausforderungen warten? Bruder Wendelin hätte darauf geantwortet: mit einem duftenden, dampfenden Kaffee für seine durchgefrorenen Gäste. Denn jeder neue Weg beginnt mit einem ersten Schritt.
Ein gesundes und glückliches neues Jahr wünscht Ihnen
das Team des Franziskustreffs