Wünsche für 2025: Neue Auswege aus der Not

30.12.2024

Mit besten Wünschen für das neue Jahr grüßen wir Sie aus dem Franziskustreff im Herzen Frankfurts. Hier beginnt das neue Jahr, wie das alte endet: Die Türen zum Frühstücksraum, der Sozialberatung und seit kurzem auch zur Praxis für Wohnsitzlose öffnen sich weiterhin verlässlich für obdachlose, von Armut betroffene Menschen. Dank der Unterstützung der Ehrenamtlichen und der Wohltäterinnen und Wohltäter – Bürger und Unternehmen, die die Vision von einem guten Leben für alle teilen.

Wir wünschen allen Zusammenhalt.

Das ist das Wichtigste, um mit Kraft und Zuversicht den Alltag zu meistern. Und betrifft uns alle. Denn in schwierigen Zeiten wird der soziale Zusammenhalt auf eine echte Probe gestellt und Menschen am Rande der Gesellschaft spüren das dann besonders.

Jede Krise wirkt sich auf ihren Alltag oft noch empfindlicher aus. Alles ist teurer geworden. Immer weniger Menschen können ein paar Münzen als milde Gabe entbehren. Und man kann davon obendrein weniger kaufen.

Menschen auf der Straße und in Armut erleben häufig soziale Ausgrenzung und Stigmatisierung. Wirtschaftliche und politische Spannungen verstärken diese Tendenzen, da in Krisenzeiten oft nach Sündenböcken gesucht wird.

Darum ist es wichtig, soziale Ungleichheiten zu bekämpfen und gezielte Unterstützung für die am stärksten Betroffenen bereitzustellen.

Und deshalb setzen wir im Franziskustreff und der gleichnamigen Stiftung unsere Arbeit auch in 2025 nicht nur bewusst fort, sondern verstärken sie noch. Buchstäblich eine feste Bank bildet dabei das Frühstücksangebot: Die Gäste sind Menschen, die auf der Straße leben und solche, bei denen es, über die Miete hinaus, kaum zum Leben reicht.

Auch im kommenden Jahr sind wir zuverlässig für sie da: Mit einer kräftigen ersten Mahlzeit am Morgen, die sie herzlich am Platz serviert bekommen. Und selbstverständlich gibt es die Chance, sich mit Fragen und Sorgen an unsere Sozialarbeiterin zu wenden.

Wir wünschen allen Gesundheit.

Mit der jüngst eröffneten Praxis für wohnsitzlose Menschen ist ein Angebot zum Thema Gesundheit hinzugekommen. Für jene deren Seele das Leben auf der Straße krank macht. Und die Menschen, die aufgrund einer psychischen Erkrankung ihr Leben mit Wohnung nicht aufrechterhalten konnten. Fest im Blick bleibt deswegen auch unser Projekt Klara-Krankenstation aufzubauen. Hier werden obdachlose Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt vollständig genesen können. Wir arbeiten intensiv daran.

Wir wünschen allen Schaffenskraft.

Das gilt auch für das Lebensthema Arbeit. Die Franziska-Werkstatt wird bald eröffnet. Und bringt Möglichkeiten zu freiwilliger und fair bezahlter Beschäftigung für obdachlose Menschen.

Und die Bundespolitik hat sich bis 2030 zum Ziel gemacht, Obdachlosigkeit und ihre Ursachen weitgehend zu überwinden. Auch dazu wollen wir im Franziskustreff unseren Beitrag leisten – gemeinsam und auf Augenhöhe mit den Betroffenen.

Housing-First ist dabei ein bewährtes Konzept. Und die Anfrage ist groß. Viele obdachlose Menschen wünschen und warten auf eine baldige Teilnahme. Wohnungen stehen der MainWeg dank engagierter Frankfurter Wohnungsanbieter glücklicherweise ausreichend zur Verfügung. Aber dieser Weg ins neue Leben ist schwierig und so muss auch die Begleitung durch Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sichergestellt sein. Wir stellen unserer gemeinnützigen Tochter Main-Weg gGmbH dafür mehr Personal zur Seite.

Wir wünschen allen Hingabe.

Mit ihren großen, wie kleinen Spenden haben unsere Wohltäterinnen und Wohltäter mit unserem Team aus ehren- und hauptamtlich Mitarbeitenden schon all das erreicht. Seit der Gründung vor 32 Jahren und besonders auch im vergangenen 2024.

Und für die kommenden Jahre wünschen wir uns für Mitmenschen in Not, dass wir auch gesellschaftlich weiter und schneller vorankommen. Wir hoffen und setzen darauf, dass die Frankfurter Stadtgesellschaft, die Stadtregierung, Land und Bund sich unterhaken, um obdachlosen und armen Menschen mehr Rückenwind für ein neues, besseres Leben zu geben.

Gerade in Zeiten, die rauer werden, bitten wir Sie alle: Jetzt nicht nachlassen!
Im Namen obdachloser und armer Mitmenschen hoffen wir, dass Sie diesen Weg der gelebten Mitmenschlichkeit weiter oder neu mit uns gehen.

Wir wünschen allen ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2025!

Ihr Franziskustreff-Team