Achim Kaffenberger war damals dabei. Bruder Wendelin öffnete 1992 das Frühstücksangebot mit Sozialberatung für obdachlose Menschen. Den Franziskustreff. Achim Kaffenberger ist gelernter Konditormeister und lebte trotzdem damals auf Frankfurts Straßen. So war es eben gekommen. Der Franziskustreff wird ihm Halt: Hier kann er Hunger und Durst stillen. Sich aufwärmen. Hier kann er sein, wie er ist. Hier findet er immer ein offenes Ohr, freundliche Gesichter. Und wenn er fragt, bekommt er Rat und Hilfe. Er sagt: „Das war wie ein Geschenk für mich!“
Bis heute kommt er zum Frühstückstreff an der Liebfrauenkirche.
Aber anders. Er kommt, weil dieser Ort ihm Zuflucht wurde und lebensrettende Konstante. Er gibt ihm bis heute Halt in allen Veränderungen seines Lebens: Als er wieder die Gemeinschaft von Menschen sucht. Als er sich entschließt, etwas zu ändern und zur Sozialberatung nebenan geht. Bei den ersten Schritten auf dem Weg zurück. Auch nach dem Einzug in seine Wohnung. Als er sich in dieses Leben mit Wohnungsschlüssel neu einfindet. Achim kommt weiterhin jeden Morgen. Und hilft auch ehrenamtlich beim Frühstück mit. Bedient an den Tischen, wo er selbst mal saß. Die, die nicht so glücklich im Leben stehen. So, wie er einst.
Wieder auf eigenen Beinen zu stehen, gibt ihm Kraft.
Begeistert möchte Achim etwas zurückgeben. Deshalb hält er fest an der Verbindung zum Franziskustreff: Hilft heute noch im Kerzenkeller des Klosters. Der Kontakt bleibt wichtig. Auch wenn er es nicht mehr täglich zum Frühstück schafft. Denn Herumsitzen gibt es für den fröhlichen Odenwälder nicht. Der Frührentner möchte noch mehr tun. So ist er nun auch in einem Pflegeheim für andere da. Sein ehrenamtliches Tun erfüllt ihn. Einfach was helfen. Der Gesellschaft etwas zurückgeben. „Unbeschreiblich, welche Wärme man da zurückbekommt“, erzählt Achim begeistert. Achim ist beliebt. Seine Lebensart wird sehr wertgeschätzt.
Dass Achim da ist: Wie ‘n Geschenk.