Haste mal ´ne Mark?

05.06.2023

Von Rhein-Main bis Norderney: Gesucht! Gefunden! Gespendet!
Danke für die Solidarität mit unseren obdachlosen Gästen


Anstelle eines großen Festes mit allen, die den Franziskustreff schon kennen, ging unsere gleichnamige Stiftung zu ihrem 10. Jahrestag mit einer pfiffigen Kampagne auf die Mitmenschen in Frankfurt und Umgebung zu. Mit einem Augenzwinkern wurde die alte Frage obdachloser Menschen „Haste mal ‘ne Mark?“ wiederbelebt. Im März 2023 - 20 Jahre nach Einführung des Euros - startete für vier Wochen unsere Rest-D-Mark-Kampagne.

Der Frühling ist für viele auch die Zeit für den Frühjahrsputz. Und der fördert meist längst vergessene Schätze zu Tage. Manche davon sind lieb gewonnene Erinnerungsstücke, über deren Auftauchen man sich immer wieder freut. Die „Kannste behalten“, aber im besten Sinne. Das Telefon mit der Wählscheibe und hier, die Musikkassette mit den Beatles oder der Zauberwürfel – das muss bleiben. Als schönes Andenken.

Nachhaltigkeit und Wertschätzung sind uns ein großes Anliegen. Denn die Dinge, die nicht als liebe Erinnerung bleiben sollen, können mehr als weiter in Keller und Dachboden zu lagern. Wenn sie vielleicht auch keinen Nutzen mehr für den Besitzer selbst haben, gibt es eigentlich immer jemanden, der sie gebrauchen kann. So waren wir sehr glücklich, dass wir Frau Nietmann, die ARD-Aufräumexpertin (www.the-organicer.com) für unsere Kampagne gewinnen konnten. Sie veranstaltete einen Online-Kurs für mehr Ordnung zu Hause. Dabei erhielten die Teilnehmer praxisnahe, hilfreiche Tipps um die Fundstücke für die sie selbst keine Verwendung mehr haben, eine neuen Zweck zu verleihen: als Sachspenden, Ebay, Verschenken, Secondhand-Läden usw.

Und beim Aufräumen und Putzen kam bei einigen tatsächlich auch noch anderes zum Vorschein. Hinter Büchern, in einem Umschlag, in Keksdosen, ganz hinten im Schrank: Da schlummerten noch Scheine und Münzen aus D-Mark-Zeiten, für die es im Geschäft nun nichts mehr zu kaufen gibt. Aber die: Kannste spenden.

Die Franziskustreff-Stiftung durfte dafür in den Filialen der Frankfurter Sparkasse 1822 Spendenboxen aufstellen. Info-Screens, Litfaßsäulen, Großplakate und Citycards machten in Frankfurt und Umgebung auf die Aktion aufmerksam. Im Fernsehen und Zeitung wurde darüber berichtet.

Viele Menschen haben diese Gelegenheit zum Aufräumen und Ausmisten genutzt. Sie fanden tatsächlich auch noch ein paar Münzen und Scheine. Und sind unserem Ausruf gefolgt: ihre Fundstücke in die Spendenboxen in den Filialen der Frankfurter Sparkasse 1822 gebracht. Oder auch direkt im Franziskustreff und der Klosterpforte abgegeben. Selbst aus entfernteren Winkeln Deutschlands, wie Norderney im hohen Norden, erreichten uns Päckchen und Briefe mit D-Mark begleitet von wunderbaren Grußworten. Wer keine Mark mehr hatte, gab ein paar Euro dazu. So viele haben mit unseren obdachlosen und armen Gästen geteilt. Das macht uns sehr froh und dankbar.

Denn wer sich von seinen D-Mark-Fundstücken getrennt hat, bewirkt damit auch heutzutage noch Gutes. Für die obdachlosen Mitmenschen in Frankfurt. Tag für Tag. Langfristig.

Die Franziskustreff-Stiftung verwandelt die gute alte Währung in echte Hilfe: ein tägliches Frühstück und Sozialberatung für obdachlose und arme Menschen. Und die gespendeten DM-Schätze helfen das Fundament der Stiftung zu stärken und unseren Gästen über Frühstück und Sozialberatung hinaus mit weiteren Angeboten wirksame Hilfe zu geben.

Dafür gründen wir: Die KLARA Krankenstation, damit obdachlose Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt nicht gleich wieder auf der Straße landen. Und die FRANZISKA Werkstatt, die obdachlosen Menschen den Schritt zurück ins Berufsleben erleichtern soll. Damit sie wieder anfangen können, mit ihrer Arbeit Geld zu verdienen.

„Jede D-Mark, die noch gefunden wurde, machen wir zu einem Markstein der Hoffnung“, so Bruder Michael, Geschäftsführer Franziskustreff-Stiftung: Herzlichen Dank an alle, die an der Seite unserer obdachlosen und armen Gäste sind!
Ihr Franziskustreff-Team

P.S.: Die D-Mark sammeln wir zwar nicht mehr. Aber Sie können unsere Arbeit für bedürftige Mitmenschen natürlich weiterhin mit einer Euro-Spende unterstützen. Vielen Dank!