Gemeinsam Ostern gefeiert. Aus einer Hand.
Die Natur bricht auf im Frühling. Christen feiern, dass Jesus aus dem Grab ausbricht. Darum gehört zu Ostern der traditionelle Osterspaziergang. Dazu waren in Frankfurt in der Osterwoche auch die Gäste von vier Tagesstätten der Wohnungshilfe eingeladen. Wer sonst in seinen Franziskustreff, in die Bärenstraße, den Lisbethtreff oder die Avetorstubb ging, machte sich am Donnerstag nach Ostern auf zum Pfarrsaal der Bonifatiusgemeinde in Frankfurt-Sachsenhausen.
Liebevoll gedeckte Tische für 150 Gäste. Ein großzügiges Buffet. Gut gelaunte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das passende Wetter. Musik vom Feinsten. Wer morgens ab 10 Uhr eintraf, wurde persönlich empfangen, konnte sich einen passenden Platz aussuchen und staunen, wie sich der Saal langsam füllte. Manche kannten sich, viele staunten dann doch, dass soviele da waren, die sie bisher noch nicht gesehen hatten.
Natürlich durfte der biblische Bezug bei einer solchen Osterfeier nicht fehlen. Bruder Michael erinnerte an die Erfahrung von zwei Männern, die traurig unterwegs waren. Sie gingen in die Nacht hinein. Doch es wurde alles anders. Denn ein Dritter trat hinzu. Und am Ende in einem Dorf namens Emmaus brach er mit ihnen das Brot und stiftete neue Hoffnung.
Das ein einziger neue Hoffnung stiftete: Das beeindruckte auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ganz praktisch. Denn es war eine einzelne Wohltäterin, die alles, was aufgetischt werden konnte, für diese Feier der vier Einrichtungen gespendet hatte. Es war ihr wichtig, persönlich für einen Moment zu sorgen, in denen obdachlosen Menschen ein Licht in ihre dunkle Situation gebracht wird.
Eine für Vier: Da spendeten Studierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt umso lieber ihre Zeit und ihr Können. Was sie darboten, würdigte die Gäste und ihre Helferinnen und Helfer, und die eine Wohltäterin.
Bei Kaffee und Kuchen klang diese Osterfeier in entspannten Gesprächen aus. Auch wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiter obdachlos sein werden und arm: Die vier Tagesstätten der Wohnungslosenhilfe, die sie jetzt eingeladen hatten, werden weiter für sie da sein. Dank einer, nein, dank vieler, die für die vier Zeit und Geld spenden.