Überleben bis der Notarzt kommt

Mitten in der Stadt, im Schatten der Hochhäuser, sind sie immer wieder anzutreffen. Obdachlose Menschen. Gesundheitlich gezeichnet. Offene Wunden. Dauerhusten. Schlechte Zähne. Svetlana Strojan erfuhr von einer Frau M., die Wasser in den Beinen hatte. Sie musste dringend behandelt werden. Aber sie ging nicht zum Arzt. Aus Scham. Für jemanden mit Krankenversicherung ist das schwer zu verstehen.

Doch irgendwann ging es nicht mehr. Frau M. wurde ohnmächtig. Sie kam ins Krankenhaus und musste sofort operiert werden. Noch ein paar Stunden unbehandelt auf der Straße sein – es wäre der sichere Tod gewesen. Nach ihrer Entlassung erhielt Frau M. Krücken. Ganz gesund war sie aber noch nicht. Ohne Zuhause geht es nach dem Krankenhaus nicht in die ReHa sondern zurück auf die Straße. Wohin also? Frau M. sucht Hilfe bei der Sozialberatung im Franziskustreff. Und Frau Stojan setzt alle Hebel in Bewegung und organisiert ein Hotelzimmer für die nächste Zeit. Damit Frau M. in Ruhe wieder gesund werden kann. Auch solch akute Hilfe machen die Wohltäterinnen und Wohltäter mit ihren Spenden möglich. Und Frau M. ist kein Einzelfall. Darum baut die Franziskustreff-Stiftung die KLARA Krankenstation auf.