Wer teilt, hat mehr.

DER FRANZISKUSTREFF WER TEILT, HAT MEHR.

2 FRANZISKUSTREFF -STIFTUNG ILLUSTRATION: HETTY KRIST

30 JAHRE GEMEINSAMER GEWINN 3 Sie sehen obdachlose Menschen wie Andy B. und sind ehrlich interessiert. Er teilt im Franziskustreff eine Frühstückszeit lang sein Leben mit uns und mit Ihnen. Denn Sie halten jetzt hier beim Lesen inne. Sie gehen nicht vorbei. Sie glauben mit Andy B.: Menschsein ist Mitmenschsein. Das bedeutet auch: Kein Schicksal soll für einen Menschen in einer Sackgasse enden. Auch nicht für Obdachlose. Den Gemeinwohlsinn verwirklichen Deshalb hat Bruder Wendelin (+2010) in Frankfurt am Main vor 30 Jahren den Franziskustreff gegründet. Zuerst teilte er seine Idee mit vielen Menschen. Daraus entstand ein buntes Netzwerk. Dazu gehörten obdachlose Menschen, die 1992 mit ihm Erdreich aushoben und Fachleuten zur Hand gingen, sodass der Gastraum bald fertig wurde. Und es gehörten von Anfang an Menschen wie Sie dazu, Mitmenschen, die im Franziskustreff durch Interesse und Spenden ihren Sinn für Gemeinwohl verwirklichen. Bruder Wendelin nannte alle Wohltäter. Auch die obdachlosen Menschen, seine „Brüder von der Straße“. Denn sie taten ihm und anderen wohl: Das ehrliche „Danke“, das ungeschönte Reden. Aber auch durch den Schritt nach vorn durch die Annahme von Hilfe. Wer teilt, teilt weiter Wir wissen, wie fremd das Wort „Wohltat“ heute klingt. Dennoch behalten wir es bei. Natürlich vor allem Bruder Wendelin zu Ehren. Aber auch, weil wir damit die franziskanische Grundhaltung in Ehren halten: Leben heißt Teilen. Weiterteilen. Denn du kannst nur geben, weil du vorher empfangen hast: Liebe, Aufmerksamkeit, Wohlwollen, Besitz, Ausbildung. Du lebst, weil du Wohltäter hattest: Nicht nur Menschen, die Dir wohlwollten. Auch so viele Geschöpfe. Wir leben durch das Leben, das uns eine Wohltat sein will – durch alle Schicksalsschläge hindurch. Spüren Sie die Dankbarkeit dafür? Dann sind Sie unserem Franziskustreff sehr nahe. Und Andy. Er zeigt Ihnen hier sein Leben und dankt Ihnen damit für Ihr Wohlwollen. Sie sind ihm willkommen. Er ist Ihnen willkommen. Ein gemeinsamer Gewinn. Mit freundlichen Grüßen Stiftungsvorstand Einrichtungsleiter

BESSER ÜBERS TEILEN REDEN Spenden, um der Gesellschaft „etwas zurückzugeben“? Die Neurowissenschaftlerin Franca Parianen hat einen etwas anderen Blick. Teilen heißt für uns meist „abgeben“... Eine verteilungsgerechte Welt lässt sich nur auf Freigiebigkeit nicht aufbauen. ... Denn rein menschheitsgeschichtlich geht es dabei weniger ums Verzichten als darum, Mehrwert zu schaffen... Gewinn einfahren und Mindestlohn auszahlen, das ist, als würde man Mammuts jagen und dem Team Wurzelknollen austeilen. ... Die Angestellten .... brauchen ihre Gehaltsschecks dringender als ihre Geschäftsführer. Dass solche Ungerechtigkeit allerdings so sozial akzeptiert ist, liegt auch daran, dass wir über das, was dabei rumkommt, selten als „Gemeinschaftsgewinn“ reden, sondern eher als Jeff Bezos‘ Vermögen. Und ihn dann auch noch Selfmade-Man nennen, als hätte niemand daran mitgewirkt. Dass man von seinem eigenen Vermögen ungern die Hälfte abgibt, das kennen wir ja von uns selbst. Wir vergessen eben oft, wie viel Gewinn erst möglich wird, weil wir gemeinsam an einem Strang ziehen. Eine ganze Zivilisation, aufgebaut auf dem Teilen von Lebensmittel- und Kinderversorgung, Wissen, Gesundheit und Pflege. Solange wir das alles nur als Kostenfaktor sehen, fällt es leicht, denen, die daran mitziehen, nur Peanuts abzugeben. Zeit besser übers Teilen zu reden. Jenseits von Großzügigkeit. Quelle: Deutschlandfunk https://bit.ly/37M2a3l Ort des Teilens Seit Anfang des 14. Jahrhunderts steht die Liebfrauenkirche an diesem Ort, der einmal Stadtgrenze war. Nun bildet der Liebfrauenberg das Zentrum der zur Bankenstadt gewachsenen Hessenmetropole. Im Schatten der Kirche wohnen die Kapuziner seit 1924. Vor 30 Jahren entstand hier der Franziskustreff. Der Orden, dem der Gründer Bruder Wendelin angehörte, gründete nach dessen Tod die Franziskustreff-Stiftung, um an diesem geschichtsträchtigen Ort Bürgerengagement für bedürftige Menschen zu verstetigen und zu entfalten. Liebfrauen Mitten in Frankfurt am Main steht die Liebfrauenkirche mit dem Kapuzinerkloster. Hier entstand vor 30 Jahren der Franziskustreff. 4 FRANZISKUSTREFF -STIFTUNG

5 ABENDLIED Die Dämmerung nimmt ihren Lauf. Dezente Winde streichen. Von Osten zieht die Nacht herauf. Die satten Farben weichen. Der helle Tag mit seinem Glanz erlischt allmählich, schwindet. An seiner Stelle wird der Kranz des Sternenlichts entzündet. Und aus der Ferne klingt ein Lied, sanft wie von Engelzungen, bei allem Unheil, das geschieht, der Welt zum Trost gesungen. ARNO DÄHLING, KAPUZINER IN LIEBFRAUEN aus: Arno Dähling, Ausklang. Poetisches, edition anthrazit im deutschen lyrik verlag

VIELLEICHT NICHT MEHR LANGE Andy ist 43 Jahre alt. Vor sechs Jahren wurde er obdachlos. Täglich kommt er von irgendwo auf der Straße der Stadt zum Franziskustreff. Frisch gestärkt Für Andy geht es nach dem Frühstück im Franziskustreff wieder raus auf die Straße. Die Gastfreundschaft, die er genossen hat, stärkt ihm den Rücken. Wir sind dankbar. Andy ist bereit, uns an seinem Leben Anteil zu geben. Das ist nicht selbstverständlich. Dafür sagen wir jetzt schon Danke. Aber Andy weiß: Es kann ja jeden treffen. Das er Hilfe braucht. Im Job ging einiges schief. Dann war auch noch die Firma pleite. Ergebnis: Er hat seine Arbeit verloren. Kollegen. Freunde. Das war nur schwer zu bewältigen. Bewerbungen schreiben. Absagen erhalten. Das zehrt schwer an den Nerven. Neunzehnmal: Danke für Ihre Bewerbung, aber … Er ist frustriert. Die Selbstachtung sinkt. Streit mit der Ehefrau. Trennung. Scheidung. Er hielt es zuhause nicht mehr aus. Daheimsitzen und Arbeitslosengeld beziehen? Das war nicht Seins. Es drängte ihn nach draußen. Das hat er als Kind und Jugendlicher schon gemocht. Draußen sein. Freiheit spüren. Nur dass er damals noch ein zuhause hatte … Obdachlos im Wald Auf die Scheidung folgt der Auszug. Aber nicht in eine neue Wohnung. Andy entschied sich, erstmal „für unbestimmt Zeit“, wie er sagt, auf der Straße zu leben. Da kannte er auch schon einige Leute. Wie Freunde. Andy ist seitdem unterwegs. In verschiedenen Städten. Er schläft zu jeder Jahreszeit draußen. Oft versteckt in Wäldern, wo er mit anderen eine Gemeinschaft bildet auf Zeit. In Zelten schlafen; auch bei Minusgraden. Dort fühlt er sich geschützt vor Diebstahl durch andere Wohnungslose. Er findet sich da sicherer als z.B. in Unterkünften. Einmal wurde es da für ihn sogar lebensbedrohlich. Jemand hat Benzin über den Schlafsack gekippt, als er schlief. Kleine Schritte nach vorn Den Platz im Wald kennen nur er und seine Bekannten, dort am Bach. An der Feuerstelle schlafen sie ruhiger als unter Brücken in der Stadt. Jeden Morgen nach dem Aufstehen geht Andy 6 FRANZISKUSTREFF -STIFTUNG

dere das. Manchmal schnorrt Andy auch allein – das Geld spart er für seine Tochter, die er gelegentlich sieht. Sie soll einen Bundeswehrschlafsack zum Geburtstag bekommen. Mit ihr steht er im guten Kontakt und möchte es auch bleiben. Das Leben in Obdachlosigkeit geht auf die Knochen. In zwei, drei Jahren möchte Andy wieder zurück ins normale Leben. Seine Tochter würde das auch freuen. Was ihm vorschwebt? Anderen helfen. Wir drücken ihm die Daumen. in die Stadt. In Frankfurt führt ihn der Weg zum Franziskustreff. Nach dem Frühstück geht er auf Tour zum Flaschen sammeln. Später trifft er sich für den Rest des Tages mit Bekannten „zum Schnorren“: Der eine Passant gibt dies, der anGastfreundschaft Das Besondere an unserem Frühstücksangebot: Wir fragen unsere Gäste nach ihren Wünschen und bedienen sie am Platz. Das stärkt sie für ihren Weg und macht ihnen Mut für neue Schritte. Wie Andy geht es vielen unserer Gäste. Ich möchte wieder zurück ins normale Leben.“ „ 7

8 FRANZISKUSTREFF -STIFTUNG Bruder Paulus im Gespräch An einem Nachmittag von Re-Be-Ca wollten die Gäste wissen, was es mit den Osterbräuchen auf sich hat.

9 Einfach reden. Sich begegnen. Einen Kaffee trinken. Gemeinsam spielen. Kreativ werden. Das war seit dem März 2020 für niemanden mehr selbstverständlich. Besonders betroffen davon: Arme und wohnungslose Menschen. Wir konnten zwar Frühstücksraum und Sozialberatung über die ganze Pandemiephase hinweg an sechs Tagen in der Woche und allen Feiertagen offen halten dank eines Hygienekonzeptes. Aber nur sehr eingeschränkt: Abstände, Maske, nur fünfzehn Minuten Zeit, nur 12 Personen im Raum. Nach den ersten Lockerungen war der Wunsch groß, jetzt mehr zu erleben. Sozialarbeiterin Svetlana Strojan und Hauswirtschaftsleiter Gregor Merckle sind darauf gerne eingegangen. Und bald war Re-Be-Ca geboren. Re für Rede. Be für Begegnen. Ca für Café. Jeden Mittwoch. Die Gäste bestimmen mit, wie der Nachmittag gestaltet wird. Schach spielen. Diskutieren. Basteln. Und auch mal: Mit Bruder Paulus reden. Über Ostersymbole. Reden Unsere Gäste bestimmen, um was es gehen soll, und wir gestalten die Einladung. Begegnen Katrin Renz ist seit dem 1. April stellvertretende Leiterin der Hauswirtschaft Café Liebevoll vorbereitet, lädt die Kaffeetafel zum entspannten Miteinander ein. Viele obdachlose Menschen fühlen sich im Franziskustreff zuhause. Daran knüpfen wir gerne an. Es soll für unsere Gäste ja weitergehen in ihrem Leben. Lesen Sie, welchen Wunsch wir gern aufgegriffen haben. NEU: RE – BE – CA

Lebenszeichen Von unserem Gründer, Bruder Wendelin, haben wir die franziskanische Freude geerbt. Sie beflügelt die Zuversicht, dass kleine Zeichen der Liebe Wunder wirken. MEHR ALS EINE „POMMES“-TÜTE Unsere Gäste liegen uns am Herzen. Sie brauchen mehr als ein Frühstück. Zum Beispiel eine Pommes-Tüte. Aus Zeitungspapier, wie früher, in der Frühstückstasse. Typisch Gregor Merckle. Unser Hauswirtschaftsleiter liebt es, Ideen zu spinnen. Und zu verwirklichen. Damit das Frühstück ein gewisses Mehr ist. Eben typisch Franziskustreff. Als er den Ehrenamtlichen des Tagdienstes diese Idee vorstellte, staunten die erst einmal ungläubig: Pommes? Kartoffeln? Da denke ich eher an Keller als an Frühstück. Der Überraschungseffekt setzte sich fort. Natürlich nicht durch echte Pommes in der Tüte. Sondern mit kleinen und feinen Leckereien, Geschenke von Wohltätern für unsere obdachlosen Mitmenschen am Frühstückstisch. Überraschung gelungen 80 Tüten waren an diesem Tag zu füllen. Unsere Schülerpraktikantin hatte gut zu tun. Spekulatius, kleine Kekse, Müsliriegel. Der Effekt blieb nicht aus. 80 überraschte Gäste an diesem Tag. In 12-er Gruppen - wegen Corona – betraten sie den Franziskustreff. Den unsere Ehrenamtlichen nun auch mit einer „Pommes“-Tüte an jedem Platz geschmückt hatten. Unsere Gäste dachten im ersten Moment: O, eine Pommes-Tüte der alten Art. Aber es duftet hier ja gar nicht nach Friteuse? Und dann die Entdeckung: Nicht Pommes. Aber eine Tüte, die mehr als einfach den Appetit stillt. Sondern auch den Hunger nach etwas Mehr. Nach wertschätzender Aufmerksamkeit. 10 FRANZISKUSTREFF -STIFTUNG Echte Kultur offenbart sich in der Wertschätzung der Persönlichkeit.“ Paul de Lagarde „ FOTO: GREGOR MERCKLE

11 Zunächst ein Zitat: „Und sie geben Speise den Armen, indem sie sagen: „Wir speisen euch nur um der Barmherzigkeit willen! Wir begehren weder Lohn noch Dank dafür!“ Wir vermuten, dass es aus einer Heiligen Schrift ist, die unserem Gast Halt gibt in seinem Leben. Er schreibt dann weiter: Aufrichtigen von Herzen kommenden Dank für Euren Einsatz der Mitmenschlichkeit und Eure Freundlichkeit! Das kommt nicht alle Tage vor. Wir ahnen, wie viel Mühe sich unser Gast gemacht hat. So ein Dank motiviert unsere ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Tag für Tag die Tür öffnen für obdachlose Menschen, die bei uns frühstücken und Sozialberatung in Anspruch nehmen können. Gerne geben wir diesen Dank weiter. Denn ein Dank richtet auf. Motiviert. Öffnet Herz und Hände. Letztens hat uns ein Gast überrascht. Fast täglich kehrt er bei uns ein. Er überreichte uns eine gerahmte Dankkarte, die er selbst gestaltet hatte. AUFRICHTIGER DANK Respekt und Dank Das Miteinander der Menschen im Franziskustreff ist erfüllt von gegenseitigem Respekt. Wir sind mit unseren Gästen sehr dankbar dafür.

ENTLASSEN AUF DIE STRASSE Wer obdachlos ist und krank wird, bekommt akut zwar Hilfe in Notfallambulanzen. Und einen Aufenthalt im Krankenhaus, wenn nötig. Aber dann? Das ist doch Herr K.?!“. Die beiden Frauen vom Team der ehrenamtlichen Servicekräfte in unserem Frühstücksangebot für obdachlose Menschen führten den diensthabenden Hauptamtlichen zum Eingang unseres Frühstückstreffs und wiesen auf einen Mann im Rollstuhl. Gregor erschrak ebenso wie die ehrenamtlichen Kolleginnen zuvor: Herr K., oft zu Gast im Franziskustreff, saß zusammengesunken in einem klapprigen Rollstuhl. Er klagte über Schmerzen in der Nierengegend, zitterte, konnte sich kaum halten. Eine Besucherin der Liebfrauenkirche, die gleich gegenüber ist, hatte ihn dort gesehen und hatte ihn zum Franziskustreff gefahren. Die Kirche war ihm ein vertrauter Ort, wo er mit seinem Rollstuhl sicher sein konnte. „Wir haben ihn nicht wiedererkannt. Er erzählte uns, dass er sechs Tage im Krankenhaus war, und nun entlassen worden sei,“ schildert Gregor, „Er war so schwach, dass wir ihm zunächst einmal ein Frühstück angeboten haben und Getränke, um dann zu überlegen, was der nächste Schritt ist.“ Entlassen vom Krankenhaus nach Hause. Aber: Wer - so wie Herr K. seit 8 Jahren ohne festen Wohnsitz - kein zu Hause hat, wo geht der hin? In Frankfurt fehlt eine Krankenstation, in der erkrankte obdachlose Menschen, die z.B. nach einem Aufenthalt im Krankenhaus nach Hause entlassen werden, Schutz und häusliche Pflege erhalten. Und genau das werden wir, die Franziskustreff-Stiftung, in Frankfurt einrichten: Eine Krankenstation, in der obdachlose Menschen ohne Abgeschoben Aus dem Krankenhaus auf die Straße: Herr K. sucht Zuflucht in der Liebfrauenkirche und im Franziskustreff. Wie weiter? 12 FRANZISKUSTREFF -STIFTUNG FOTO: GREGOR MERCKLE

Wenn und Aber für einige Tage, Wochen und wenn es sein muss, auch länger sein können, um zu genesen. Für Herrn K. wollen wir aber jetzt eine Lösung finden. Ich vertraue dafür auf unsere Wohltäterinnen und Wohltäter mit dem Vertrauen, das unser Gründer hatte, als er mit dem Franziskustreff mit nichts in den Händen begann: Wenn Gott uns die Armen schickt, dann sorgt er auch für sie. So werden wir jetzt mit Herrn K. sprechen, ob er bereit ist, in ein Pflegeheim zumindest für eine Kurzzeitpflege zu gehen. Als Privatpatient. Wir werden bei der Anfrage sagen: Haben Sie Platz für unseren Bruder, der schwer krank ist. Wir bezahlen privat … Bis dahin werden wir uns hier vor Ort um ihn kümmern, dass er zumindest weiß, er hat hier nun Freunde, die sich kümmern. Vermutlich hat er keinen Anspruch auf Sozialleistungen. Das werden wir überprüfen. Oder darauf vertrauen, dass die 3500 € im Monat für die Pflege aufgebracht werden können. Und noch einen Monat sieht die Welt für Herrn K. schon wieder anders aus. Gut beraten im Franziskustreff Frau Strojan, unsere Sozialarbeiterin. 13 Haben Sie einen Platz für unseren Bruder?“ „ Wir bieten unseren obdachlosen Gästen an, ihre Fragen zu Ämtern und Behörden gerade in dieser schwierigen Situation mit unserer Sozialberatung zu klären. Papiere sortieren, Anträge stellen, den richtigen Ansprechpartner auf den Ämtern finden – das und vieles mehr muss geleistet werden, damit ein Neuanfang möglich wird. Unsere FachKOMPETENTE BERATUNG kraft hat ihr Büro neben dem Franziskustreff. Unsere Gäste können leicht Kontakt zu ihr aufnehmen. Wir sind dankbar für ein gutes Netzwerk mit den anderen Trägern der Sozialarbeit. Mit Ihrer Spende geben Sie einem obdachlosen Menschen mehr als Brot – Sie tragen dazu bei, dass er eine Lebensperspektive findet.

Der Franziskustreff wird nur von Privatpersonen finanziert. Die Franziskustreff-Stiftung entwickelt für die Gäste im Treff nun weiterführende direkte Hilfen für obdachlose Menschen. Offen für Neues Rechts die Tür zum Frühstücksraum, links die zur Sozialberatung. Das Vertrauen vieler Wohltäter spornt zu mehr Hilfe aus der Not an. Mit Gottvertrauen eröffnete Bruder Wendelin am 24. November 1992 den Gastraum für obdachlose Menschen an der Liebfrauenkirche in Frankfurt am Main. Ohne öffentliche Gelder, ohne Kirchensteuermittel, keine Extrakollekte: Bruder Wendelin überzeugte Privatpersonen und Firmen davon, was Menschen in Not brauchen. Sie möchten privat, sie möchten persönlich begleitet werden. Sie richten sich auf, wenn sie wissen: Da hilft mir durch den Franziskustreff jemand aus einer privaten Tasche. Ich werde gesehen. Ich bin nicht allein. Die Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen bringen mir die Liebe von vielen, vielen Wohltäterinnen und Wohltätern an den Frühstückstisch. In die Sozialberatung, die ich persönlich hier erhalte. Wohnen: Housing First Frühstück und Sozialberatung: Wir sind dankbar, dass wir das so kontinuierlich anbieten können. Es soll aber für die obdachlosen Menschen wie Andy auch weitergehen. Sie sollen durch den Franziskustreff den Weg zurück in die Gesellschaft finden. Deswegen hat die Franziskustreff-Stiftung die MainWeg gGmbH gegründet. Das war nötig, um andere Stiftungen und Initiativen direkt mit ins Boot holen zu können, damit wir mit einem kleinen Team Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer finden, die einem obdachlosen Menschen einen direkten Mietvertrag zu geben bereit sind. Da ist viel Fingerspitzengefühl für alle Seiten nötig. Informieren sie sich auf der Internetseite www.main-weg.net weiter zu diesem Projekt. Arbeiten Der Schritt in die Arbeitswelt ist nach langen Jahren der Obdachlosigkeit sehr mühsam. Deswegen haben wir im Sinn, eine Produktionsstätte zu schaffen für unsere Gäste mit sehr kurzfristigen Arbeitsverträgen. Dabei ist sehr viel zu bedenken, und wir sind froh um alle, die uns darin bestärken. Gesund werden Die langjährige Kooperation mit der St. ElisabethStraßenambulanz ist ein Gewinn für unsere 14 FRANZISKUSTREFF -STIFTUNG MEHR TEILEN UND HEILEN

Gäste im akuten Krankheitsfall. Wer aber länger krank ist, wer gar aus dem Krankenhaus kommt, wer Ruhe braucht, um von seinem körperlichen oder seelischen Leiden zu genesen: Der kann nicht einfach nach Hause gehen, da er ja keines hat. Deswegen haben wir im Sinn, eine Krankenstation zu gründen. Das ist ein Zukunftsbild, dass schon jetzt viele Fachleute braucht, die uns darin bestärken. Danke an alle, die schon jetzt 15 mit Rat und Sonderspenden dazu beitragen. Gemeinsam weiterhelfen Wenn Sie dies lesen, öffnen Sie Ihr Herz mit uns. Sie empfangen beim Lesen dieser Zeilen hoffentlich ein wenig vom franziskanischen Geist der Brüderlichkeit. Wir sind im Franziskustreff davon beseelt: Jeder ist an dem Ort, wo er hingestellt ist, ein Geschenk für diese Welt. Differenzierter helfen Br. Michael und Katrin (o.li.) erfahren am Frühstückstisch oft, wo der Schuh drückt: Wohnung, Arbeit, Krankheit. Jeder Mensch ist ein Geschenk für diese Welt.“ „ FOTO ¥o.re.¦: SVEN MOSCHITZ

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